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Überlebensmechanismen

Überlebensmechanismen und Trauma-Reaktionen

Traumata und Hochsensibilität gehören genauso wie Narzissmus zu den aktuellen Lieblingskindern in der Selbst-Hilfe Coaching-Bubble. Manchmal weiß ich echt nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Für mich ist Hochsensibilität kein Talent, sondern eine Trauma-Folge. (Nicht zu verwechseln mit Hyper-Vigilanz, dazu kommt aber bald ein separater Post). Die Überlebensmechanismen, die Menschen mit Trauma-Hintergrund sich aneignen wirken auf Außenstehende oft sehr befremdlich. Was das Ganze zusätzlich mit Scham-Gefühlen behaftet. Ja, man kann aus diesen Verhaltensmustern Stärken entwickeln. Und nein, das ist keine Medaille für einen traumatisierten Menschen.

Das seelische Leid hinter den Trauma-Reaktionen

Ich habe diese Woche ein Gespräch mitbekommen, in dem eine Person sagte: “Ich wäre auch gerne hochsensibel, dann könnte ich viel besser verstehen, was andere wollen.” Mir blieb kurz die Spucke weg… Um dann was mit diesem Wissen anzufangen??? Das wäre Manipulation vom Feinsten. Sowas kann nur von jemandem kommen, der keine Ahnung hat vom seelischen Leid hinter einem Trauma.

Um wirklich mit der Aufarbeitung beginnen zu können, ist ein wichtiger Schritt, aufzuhören, Trauma-Reaktion ist zu glorifizieren. Dazu gehören neben der Hochsensibilität auch Perfektionismus und ein ständiges beschäftigt sein (umgangssprachlich hat sich der Begriff workaholic inzwischen eingebürgert und schwingt zwischen Anerkennung für so viel Fleiß und “nicht nachvollziehen können” warum diese Menschen so getrieben sind). Für die Betroffenen ist es nicht einfach diese Verhaltensmuster los zu lassen, immerhin haben sie ihnen über lange Zeit das Überleben gesichert.

Wenn du selbst betroffen bist. Denk mal drüber nach, was du aus heutiger Sicht an anderen Möglichkeiten hast, auf Trigger zu reagieren.

Wenn du magst, schreib mir gerne dazu, was dieses Wissen mit dir macht.

Ich freue mich von dir zu lesen.

Daniela

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